Lampenkarton

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Der Lampenkarton – was steht drauf, was nicht?

Für die Planung von Licht am Arbeitsplatz sind viele Faktoren wichtig. Sei es die passende Helligkeit, eine ergonomisch gewählte Lichtfarbe oder auch nur ein angemessener Stromverbrauch. Bei der Suche nach den passenden Daten weiß man manchmal gar nicht, wo man anfangen soll. Dabei kann schon ein Blick auf die verschiedenen Kästchen, Tabellen und Etiketten genügen, die man auf jedem Lampenkarton finden kann.

Wir möchten gemeinsam mit Ihnen einen Blick auf typische Angaben – neben Wattage und Fassung – werfen, die dort zu lesen sein können. Auch wollen wir betrachten, welche Schlüsse Sie daraus ziehen können – und welche gerade nicht!

Finde ich Informationen zur Lichtfarbe direkt auf dem Lampenkarton?

Die einfache Antwort: Ja! Die meisten Kartons mit Leuchtmitteln darin geben Auskunft über deren Lichtfarbe. Das gilt übrigens auch für die Verpackung von Leuchten, bei denen die passenden Lampen bereits fest verbaut sind.

Die schwierige Antwort: Ja! Aber ihre Bezeichnung ist nicht immer einheitlich. Gerade bei neueren LED Röhren oder Leuchten finden Sie häufig eine konkrete Kelvinangabe mitsamt entsprechender Lichtfarbe. Das kann zum Beispiel so aussehen: 30W / 3000K / warm white. Praktischer geht es ja eigentlich kaum noch. Oder?

Orientieren Sie sich bei derart ausbuchstabierten Informationen am besten an der Kelvinangabe. Dafür gibt es auch einen Grund: Die Farbtemperatur in Kelvin ist international vergleichbar. Die Namen für die entsprechenden Lichtfarben sind es leider nicht immer!

Das deutsche Neutralweiß ist international auch als cool white oder day white bekannt. Direkt übersetzt liegen diese Ausdrücke aber wesentlich näher an Kaltweiß oder Tageslichtweiß. Eine tageslichtweiße Farbtemperatur kann nach hiesigem Verständnis aber gleich 2000 Kelvin höher sein als eine neutralweiße.

Wer sich also nur auf das Wort und nicht die Zahl verlässt, kann am Ende mit einer ungünstigen Lichtfarbe dastehen! Daher am besten auf die Kelvinangabe achten und internationale sowie herstellerspezifische Bezeichnungen ignorieren.

Lesen Sie gern noch einmal im TeuLexikon nach, hinter welchen Temperaturangaben sich welche Lichtfarben verbergen.

Sind Leuchtstofflampen nicht international codiert?

leuchtstofflampenNatürlich ist es auch möglich, dass sich die Pappe, in der Ihre Lampe steckt, nicht ganz so auskunftsfreudig zeigt. Bei Verpackungen von Leuchtstofflampen ist es zum Beispiel absolut üblich, auf hersteller- oder länderspezifische Bezeichnungen zu verzichten. Stattdessen informiert dort ein international standardisierter Zahlencode über die Leuchteigenschaften der Lampe. Ein weit verbreitetes Beispiel: 58W/840.

58W bezeichnet die Nennleistung des Leuchtmittels und ist schnell als 58 Watt enttarnt. Um die Zahl 840 richtig zu interpretieren, muss man hingegen schon etwas genauer Bescheid wissen:

Die erste Ziffer (8) gibt über den Farbwiedergabeindex Aufschluss. Denken Sie sich einfach eine Null dazu und Sie erhalten einen Farbwiedergabeindex von 80 Ra, Dieser ist für die Bürobeleuchtung bestens geeignet. Zur Erinnerung: Der Farbwiedergabeindex sagt aus, wie natürlich das Licht und damit die Farben von beleuchteten Gegenständen oder Bereichen wirken können.

Die restlichen Ziffern (40) verraten Ihnen die Lichtfarbe. Einfach zwei Nullen anhängen und Sie kommen auf eine Farbtemperatur von 4000 Kelvin. Dies entspricht neutralweißem Licht.

Ein anderes Beispiel: 930 entspräche folglich einer Beleuchtung mit 90 Ra und warmweißer Lichtfarbe mit 3000 Kelvin Farbtemperatur. Dieses Spielchen lässt sich natürlich beliebig lang fortsetzen. Am wichtigsten einzuprägen ist aber: Erste Ziffer – Farbwiedergabe, Rest – Lichtfarbe!

Weiß ich jetzt alles über meine Bürobeleuchtung?

Nicht ganz. Sie wissen aber auf jeden Fall schon einmal über Lichtfarbe und meistens auch Farbwiedergabeindex Bescheid. Ebenso können Sie mit Hilfe von Watt und Lumen eine grobe Prognose über die erwartbare Lichtausbeute anstellen. Vorsicht hierbei: Die Alte Gleichung Mehr Watt = Mehr Helligkeit gilt oft nicht mehr!

Um noch genauer einschätzen zu können, wie hell das Licht Ihrer Wunschleuchte in der Praxisanwendung ausfällt, bedarf es weiterer Informationen. Hierzu gehört der Abstrahlwinkel der Leuchte ebenso wie die Deckenhöhe und Grundfläche Ihres Büros. Und diese Angaben finden Sie auf dem Lampenkarton natürlich nicht! Erfahren Sie im TeuLexikon, wie Sie mit Hilfe dieser Informationen Lichtstärke und Beleuchtungsstärke Ihrer Lichtinstallation annäherungsweise berechnen können. Oft lässt sich so exakter über die tatsächliche Helligkeit im Büro urteilen.

Sie sehen: Ein Lampenkarton verrät viel, aber leider noch nicht alles!